Die Spürhundearbeit boomt – und das ist großartig. Nie war das Interesse an Geruchsarbeit größer. Doch mit dieser Entwicklung wächst auch die Verantwortung für uns Hundetrainer. Denn Nasenarbeit ist nicht gleich Nasenarbeit, und wir sollten uns bewusst machen, wo unsere Grenzen liegen – und wo unsere Stärken.
In der Theorie sieht vieles gleich aus: Geruch + Markertraining + Anzeigeverhalten = Spürhund. Doch die realen Anforderungen an einen Hund, der z. B. Sprengstoff, Schimmel, Drogen, Bettwanzen, Wildtiere oder Krankheiten anzeigen soll, sind so unterschiedlich wie ihre Einsatzorte. Und das betrifft nicht nur den Hund – auch wir als Ausbilder müssen dafür das passende Know-how mitbringen.
💡 Praxis schlägt Theorie
Ich erlebe es leider immer häufiger: Hunde kommen ins Training, die technisch gut auf einen Geruch konditioniert sind – aber sobald es in die Einsatzrealität geht (z. B. Hotels bei der Bettwanzensuche), scheitert es. Warum? Weil Trainer ohne praktischen Einsatzbezug nicht vermitteln können, was es heißt, unter realen Bedingungen zu arbeiten.